UV Recht & Reha Aktuell 07/2022 vom 01.08.2022

Seiten Betreff
0000 - 0000 Inhaltsverzeichnis
0388 - 0398 Sturz beim Abbau eines Gerüsts bei Hilfe im Eigenbau – Kläger half seinem zum Verfahren beigeladenen Bruder – Versicherungsschutz gemäß § 2 Abs. 2 SGB VII abgelehnt – maßgebliches Gepräge rührt von der Sonderbeziehung des Klägers zum Bauherrn her – Maß einer verwandtschaftlich geprägten üblichen Hilfeleistung nicht überschritten – Urteil des LSG Thüringen vom 16.09.2021 – L 1 U 342/19 – DOK 312
0399 - 0421 Unmittelbares Miterleben eines Gleissuizides durch Bahnmitarbeiter – nach 14-tägiger Arbeitsunfähigkeit nahm der Versicherte seine Tätigkeit wieder auf – ein halbes Jahr nach dem Unfall erneute langanhaltende Arbeitsunfähigkeit – beklagter UV-Träger lehnte Anerkennung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) als Unfallfolge ab – LSG stellt Vorliegen einer PTBS und deren rechtlich wesentlich auf den Arbeitsunfall zurückzuführende Ursächlichkeit fest – Urteil des LSG Hessen vom 22.02.2022 – L 3 U 146/19 – DOK 375
0422 - 0435 Arbeitsunfall – Anheben einer ca. 50 Kg schweren Schultafel durch einen Möbelmonteur – Riss der distalen Bizepssehne – Anheben stellt äußeres Ereignis dar – kein besonders ungewöhnliches Geschehen erforderlich – Bizepssehnenriss hinreichend wahrscheinlich durch angeschuldigtes Ereignis verursacht – beim Hebevorgang wurde Bruchlast der Sehne überschritten – geeigneter Her-gang – andere Ursachen nicht nachgewiesen – keine degenerativen Veränderungen feststellbar – Tatsache, dass statistisch gesehen 50% der Läsionen anlagebedingt sind, beweist alleine nicht das Vorliegen einer Schadensanlage – Urteil des Sächsischen LSG vom 02.03.2022 – L 6 U 167/19 – DOK 375.0:375.34
0436 - 0441 Unfall mit Treppensturz auf die rechte Körperseite – Replantation der Hüftprothese ein Jahr nach diesem Arbeitsunfall notwendig – nach medizinischer Bewertung fehlt es an einem hinreichend wahrscheinlichem Zusammenhang zwischen Arbeitsunfall und Replantationsnotwendigkeit – Urteil des LSG Niedersachsen-Bremen vom 20.01.2022 – L 14 U 294/17 – DOK 375:375.32
0442 - 0449 38-jähriger Ingenieur kann aufgrund eines Wegeunfalls keine Mess- und Prüftätigkeiten an Wind-kraftanlagen mehr durchführen – er kann diese Tätigkeiten nur noch am Boden durchführen – Kein Anspruch auf Erhöhung der Versichertenrente wegen besonderer beruflicher Betroffenheit, da die Voraussetzungen des § 56 Abs. 2 S. 3 SGB VII nicht erfüllt sind – Urteil des LSG Nieder-sachsen-Bremen vom 20.01.2022 – L 14 U 102/17 – DOK 451.1