Die meisten in der Literatur aufgeführten Methoden und Gleichungen dienen der Analyse von Lichtbogengefährdungen in Nieder- und Mittelspannungsanlagen.
Highspeed-Aufnahmen und Prüfergebnisse führen jedoch zu der Schlussfolgerung, dass die Gleichungen und Werte der Koeffizienten nicht direkt auf Störlichtbögen bei sehr großen Elektrodenabständen im Freiluftbereich, wie beispielsweise bei Hochspannungs-Freileitungen und Umspannwerken, anwendbar sind.
In der Literatur gibt es eine Reihe von Parameterangaben zu Kennwerten von Hochspannungslichtbögen allgemein. Diese differieren jedoch zum Teil stark voneinander und sind hinsichtlich des Gültigkeitsbereichs nicht oder nicht eindeutig zugeordnet.
Speziellere Untersuchungen mit Bezug zu Personengefährdungen wurden bei EPRI durchgeführt. Dabei wurden Hochstrom-Tests in Elektrodenanordnungen mit vertikal gegenüberstehenden Stahlelektroden im Spannungsbereich von 115 kV, 230 kV und 345 kV durchgeführt. Auch Lichtbögen in Nachbildungen von Stahlgitter-Freileitungsmasten wurden untersucht. Die Erkenntnisse wurden in folgenden Literaturstellen zusammengefasst:
[1] Arc Flash Issues in Transmission and Substation Environments: Results from Tests with Long Arcs. EPRI, Palo Alto, CA: 2011. 1022632
[2] Arc Flash Issues in Transmission and Substation Environments: Modeling of Incident Thermal Energy of Long Arcs. EPRI, Palo Alto, CA: 2011. 1022633.
[3] Yutaka Goda, Mikimasa Iwata, Koichi Ikeda, and Shin-ichi Tanaka, “Arc Voltage Characteristics of High Current Fault Arcs in Long Gaps”, IEEE TRANSACTIONS ON POWER DELIVERY, VOL. 15, NO. 2, APRIL 2000, pp. 791-795.