Lärmminderungsmaterialien in Call-Centern

Projekt-Nr. BGIA 4122

Status:

abgeschlossen 08/2006

Zielsetzung:

Die Geräuschbelastung in Call-Centern und anderen Mehrpersonenbüros wird vorwiegend durch die große Anzahl an Telefongesprächen bestimmt, die mit individuell sehr unterschiedlicher Lautstärke geführt werden. Diese Geräuschbelastung beeinträchtigt die Konzentration, erschwert erheblich die Sprachverständigung, erhöht den Sprechaufwand und führt dadurch zu Stressreaktionen und Leistungsminderung. Durch das Aufstellen von geeigneten akustischen Abschirmungen oder Stellwandelementen sowie das Anbringen von schallabsorbierenden Materialien an Wand-, Decken- und Möbelflächen ist häufig eine Verminderung dieser Geräuschbelastung möglich. Die mit Unterstützung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft durchgeführte Untersuchung sollte Informationen über die Eignung der auf dem Markt angebotenen Materialien und Fertigprodukte, auch unter Berücksichtigung der Gesamtkonzeption von Raumakustik und Raumgestaltung, geben. Darüber hinaus sollte die erzielbare Verbesserung der Geräuschsituation erfasst werden.

Aktivitäten/Methoden:

Das Marktangebot an besonders geeigneten Schallabsorptionsmaterialien und akustischen Abschirmungen und Stellwänden für dieses Anwendungsgebiet (Call-Center) wurde ermittelt. Durch vergleichende Messungen im Labor und in Call-Centern wurde die Wirkung der Materialien und Elemente auf die Akustik nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden in einer Handlungshilfe zur Verwendung bei der Beratung von Call-Centern zusammengestellt.

Ergebnisse:

Durch umfangreiche Recherchen wurden besonders geeignete Materialien, Bauelemente und bauliche Einrichtungen zur Verbesserung der akustischen Arbeitsplatzumgebung in Call-Centern und anderen Mehrpersonenbüros ermittelt und in einer Übersicht zusammengestellt. Die Übersicht enthält schallabsorbierende Decken- und Wandverkleidungen, beidseitig schallabsorbierende Stellwandelemente und Tischaufsätze und einige Spezialprodukte wie z. B. schallabsorbierende, transparente Rollos. Da insbesondere in Call-Centern Sprachgeräusche aus der Arbeitsplatzumgebung die Hauptgeräuschquellen und die pegelbestimmenden Frequenzanteile dieser Spracheinwirkungen im Frequenzbereich von ca. 500 Hz bis 1000 Hz (Oktavbänder) angesiedelt sind, orientiert sich die besondere Eignung an dem Schallabsorptionsgrad in diesem Frequenzbereich (Herstellerangaben/Prüfzeugnisse). Alle in der Übersicht genannten Materialien, mit Ausnahme der Spezialprodukte, absorbieren mindestens 60 % (500 Hz) bzw. 70 % (1000 Hz) der Schallenergie.

Bei den Lärmminderungsberatungen in einigen Call-Centern wurden fallspezifische Materialempfehlungen aus dem Ergebniskatalog an die Betriebe weitergegeben.

Nach Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen soll ggf. eine Evaluation im Rahmen eines Folgeprojektes erfolgen.

Weitere Informationen:

Stand:

16.01.2007

Projekt

Gefördert durch:
  • Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Projektdurchführung:
  • Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz - BGIA
Branche(n):

Verwaltungen

Gefährdungsart(en):

Lärm/Vibrationen

Schlagworte:

Lärm, Bildschirmarbeit, Arbeitsplatzgestaltung

Weitere Schlagworte zum Projekt:

Lärmminderung, Call-Center, Raumakustik, Abschirmungen, Akustikelemente, Absorptionsmaterial

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