Durchführung von Befragungen zur Raumluftqualität

Foto: Eine weibliche Hand hält einen Kugelschreiber über ein Formular

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Die Grundidee einer Befragung ist, dass die Personen vor Ort die Probleme mit möglichen störenden Umgebungsfaktoren am besten beschreiben können. Eine systematische Befragung der Raumnutzenden sowohl in Räumen mit als auch ohne Beschwerdemeldungen hat sich bewährt, um auf Basis strukturierter Informationen weitere Schritte planen zu können.

Der im Folgenden vorgestellte IAQ-Fragebogen (IAQ: Indoor Air Quality) enthält unter anderem Fragen zu gesundheitlichen Beschwerden, Gerüchen, störenden Faktoren der Arbeitsumgebung (z. B. Raumklima, Lärm) und anderen Einflussfaktoren (z. B. Arbeitszufriedenheit, Einflussmöglichkeiten auf die Arbeitsbedingungen). Er basiert auf dem schwedischem Örebro-Modell von 1985 und wurde von 2016 bis 2019 in einer gemeinsamen deutschlandweiten Studie des IFA und des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) für den Einsatz an Innenraumarbeitsplätzen weiterentwickelt.

Durch einen Vergleich der Befragungsergebnisse aus Räumen mit Beschwerdemeldungen mit den Ergebnissen aus Räumen ohne bekannte Innenraumprobleme und anhand von Beschwerdemustern kann eine Eingrenzung möglicher Ursachen erfolgen. Neben einem Ortstermin und allgemeinen Ermittlungen zum Arbeitsumfeld können die Befragungsergebnisse so zur Identifikation des Problems beitragen und die Grundlage für ein gezielteres Vorgehen schaffen.

Die Befragung eignet sich insbesondere zur:

  • Systematischen Erfassung von Beschwerdesituationen als Grundlage für die Planung weiterer Maßnahmen
  • Prüfung der Notwendigkeit und/oder der Wirksamkeit von Emissionsminderungsmaßnahmen, z. B. vor und nach einer Renovierung (Sanierungskontrolle)
  • Bewertung von Gebäuden, z. B. im Rahmen einer Zertifizierung oder des Gesundheitsmanagements

Das IAQ-Informationsblatt 1 "Durchführung der Befragung" (PDF, 239 KB) beschreibt, wie die Befragung unter Berücksichtigung des Datenschutzes geplant und durchgeführt werden kann.

Für die Durchführung steht eine Mustervorlage (PDF, 854 KB) des IAQ-Fragebogens zur Verfügung. Für eine valide Auswertung des IAQ-Fragebogens empfiehlt sich die hier ebenfalls angebotene Kodierung (PDF, 430 KB).

Das IAQ-Informationsblatt 2 (PDF, 485 KB) erläutert Schritt für Schritt die Auswertung des IAQ-Fragebogens. Es geht auch auf eine Bewertung nach den oben aufgeführten Fragestellungen ein und auch auf eine Interpretation der Ergebnisse in Bezug auf die Wirkung des Geruchs unter Berücksichtigung individueller Merkmale und Einflüsse durch Arbeitsbedingungen.

Zum besseren Verständnis der Auswertung und einer schlüssigen Interpretation der Ergebnisse kann das IAQ-Informationsblatt 3 (PDF, 478 KB) herangezogen werden: Darin wird eine fiktive Befragung beispielhaft ausgewertet und die Ergebnisse werden anschließend exemplarisch interpretiert.

Bei kleineren Befragungen von bis zu 15 Personen kann die Auswertung mithilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen durchgeführt werden. Für umfangreichere Erhebungen empfiehlt sich aufgrund der Datenmenge eine spezifische Auswertesoftware.


IAQ-Fragebogen und Begleitmaterial

Der Fragebogen, der kodierte Fragebogen und drei Informationsblätter sind gebündelt in der
DGUV Publikationsdatenbank
verfügbar.

Weitere Informationen

DGUV Report 2/2022 "Abschlussbericht: Wirkung und Bewertung von Gerüchen an Innenraumarbeitsplätzen (IAQ-Studie)"

Sucker, K. et al.: IPA/IFA-Projekt: Wirkung und Bewertung von Gerüchen an Innenraumarbeitsplätzen:

Ansprechpersonen

Dr. Kirsten Sucker
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA)

Tel: +49 30 13001 4123

Dr. Simone Peters
Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Abteilung "Gefahrstoffe: Umgang - Schutzmaßnahmen"

Tel: +49 30 13001 3320
Fax: +49 30 13001-38001

Yvonne Giesen
Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA)
Abteilung "Chemische und biologische Einwirkungen"

Tel: +49 30 13001 3221
Fax: +49 30 13001-38001