IPA Journal 02/2025

Editorial

Prof. Dr. Thomas Brüning

Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona-Pandemie hatte die Welt in eine gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Krise gestürzt. Inmitten dieser globalen Ausnahmesituation rückte auch die wissenschaftliche Forschung stärker in das Zentrum des öffentlichen und politischen Interesses. Nie zuvor war der Bedarf an unabhängiger, zuverlässiger und interdisziplinärer Forschung so groß – und nie zuvor war die Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse für das tägliche Leben so spürbar. Auch nach der Pandemie bleiben die Bedeutung von und der Bedarf an medizinischer wissenschaftlicher Forschung hoch – gerade im Bereich von Sicherheit und Gesundheit.

Während der Pandemie wurde das Homeoffice verstärkt eingeführt und ist mittlerweile in vielen Firmen etabliert. Doch welche möglichen gesundheitlichen Belastungen ergeben sich daraus für das Muskel-Skelett-System? Dieser Frage ging das IPA und IFA in einem Online-Survey nach. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse, die in die Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger einfließen können.

Langzeitfolgen verstehen und behandeln – das ist das Leitmotiv der Forschung zum Krankheitsbild Post-COVID. Dabei entwickeln die Betroffenen gesundheitliche Beschwerden, die länger als zwölf Wochen nach ihrer Infektion mit dem Corona-Virus noch anhalten. Im Rahmen einer Langzeitstudie untersucht das IPA den Immunstatus von Versicherten anhand von Entzündungsmarkern. Ziel ist es, Biomarker zu identifizieren, die eine bessere Charakterisierung und Abgrenzung von anderen Krankheitsbildern ermöglichen und so gezielte therapeutische Maßnahmen unterstützen.

Welche Bedeutung die Forschung an den Instituten der DGUV – und damit auch die des IPA – hat, erfahren Sie im Interview mit dem Geschäftsführer der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, Michael Stock.

Die aktuellen Beiträge in diesem Heft zeigen, wie wichtig medizinisch-wissenschaftliche Forschung für die gesetzliche Unfallversicherung ist, um schnell auf neue Herausforderungen in den Betrieben und Bildungseinrichtungen reagieren zu können und damit dazu beizutragen, Lernen und Arbeiten sicher und gesund zu gestalten.

Ihr
Thomas Brüning