Editorial 4/2025

Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeitswelt – auch im Gesundheitswesen

Porträt von Dr. Edlyn Höller
Dr. Edlyn Höller (Foto: Nikolaus Brade / DGUV)

Was heute noch als technologische Vision gilt, wird morgen ein Teil des Pflegealltags sein. Doch wie stellen wir sicher, dass diese Systeme nicht nur effizient, sondern auch menschengerecht sind?

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat dazu einen wichtigen Impuls gesetzt. In zwei Werkstattgesprächen zu Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen mit Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft und Institutionen, auch der gesetzlichen Unfallversicherung, wurde deutlich: Es braucht klare Kriterien, wie Künstliche Intelligenz gestaltet sein muss, damit sie Beschäftigte unterstützt und nicht belastet. Besonders überzeugt hat mich der Gedanke, Arbeits- und Gesundheitsschutz schon in der Entwicklung mitzudenken. Denn was früh berücksichtigt wird, muss später nicht teuer korrigiert werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen – von Checklisten bis zu ethischen Leitlinien – zeigen, wie das gelingen kann.

Für die gesetzliche Unfallversicherung geht es um ihren Kernauftrag: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu gewährleisten – auch und gerade in einer digitalisierten Arbeitswelt. KI-Systeme, die in der Pflege, in der Diagnostik oder in der Verwaltung eingesetzt werden, verändern nicht nur Prozesse, sondern auch Anforderungen, Belastungen und Verantwortlichkeiten. Diese Veränderungen müssen wir aktiv begleiten. Und dabei nicht nur die Risiken betrachten, sondern auch die Chancen – etwa KI­-gestützte Systeme, die ergonomisch entlasten, repetitive Aufgaben übernehmen oder die Kommunikation verbessern.

Ihre Dr. Edlyn Höller

Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DGUV

Beitrag teilen: