Physikalische, chemische und biologische Faktoren - Hitze

Praxisbeispiel

Von April bis September sind die Beschäftigten eines Bauunternehmens im Freien einer hohen UV-Strahlenbelastung und je nach Wetter Hitze ausgesetzt. Dies gilt besonders für den Zeitraum von 11 bis 16 Uhr. In den letzten Jahren gibt es im Sommer immer mehr heiße und sonnige Tage. Beschäftigte klagen über Hitze und sind durch die Kombination von hohen Temperaturen und Sonne in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.


Mögliche Gefährdungen

Die UV-Strahlung verursacht Schäden in der Haut (bspw. Sonnenbrand), die in der Folge Hautkrebs verursachen können. Die BK 5103 ist eine der häufigsten Berufskrankheiten in der Bauwirtschaft.

Hitze beeinträchtigt die Konzentration, und die körperliche Leistungsfähigkeit und kann zu erhöhter Aggressionsbereitschaft führen.


Schutzziele

Die Arbeitsumgebung ist gut gestaltet, wenn Schutz vor Sonne und Hitze sichergestellt ist, um die Schädigung der Haut und die Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit zu verhindern.


Beispielhafte Maßnahmen

In der Reihenfolge S-T-O-P soll geprüft werden, ob es passende Maßnahmen zum Schutz vor einer Gefährdung gibt.

Substitution

  • Ein Teil der Arbeit wird vorbereitend in Innenräumen erledigt.

Technische Maßnahmen

  • Einsatz von UV-Schutzzelten zum Arbeiten und für die Pausen

Organisatorische Maßnahmen

  • Einhalten von Pausen sowie Ermutigung Erholungspausen, bei Bedarf zu nehmen
  • In den Pausen den Schatten aufsuchen.
  • Verlagerung der Arbeit in die frühen Morgen und späten Abendstunden.
  • Rotierende Arbeitsaufgaben mit mehr und weniger UV- und Hitzebelastung.

Personenbezogene Maßnahmen

  • Kühlkleidung (z.B. Kühlwesten) um die Leistungsfähigkeit zu erhalten
  • Schutzkleidung vor UV-Strahlung und Persönliche Schutzausrüstung mit Sonnenschutz (Sonnenbrillen, Helm mit Sonnenschutzblende und Nackentuch) sowie für verbleibende Hautpartien Sonnencreme.
  • Bei der Auswahl von Schutzkleidung ist es wichtig, die Beschäftigten miteinzubeziehen.