Physikalische, chemische und biologische Faktoren – unangenehme Gerüche

Praxisbeispiel

In einem Produktionsbereich der Kunststoffherstellung treten immer wieder unangenehme Gerüche auf. Die Beschäftigten berichten, dass sie manchmal abends mit Kopfschmerzen nach Hause fahren. Sie haben die Befürchtung, dass die Gerüche einen negativen Einfluss auf ihre Gesundheit haben. In der Vergangenheit gab es immer wieder Messungen, um die Konzentration der chemischen Stoffe und damit den Einfluss auf die Gesundheit zu kontrollieren.


Mögliche Gefährdungen

Gefährliche chemische Stoffe können einen Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten haben. Gleichzeitig können bei den Beschäftigten Ängste entstehen, die sich auf ihr Stresserleben und damit auf ihre körperliche und psychische Gesundheit auswirken können. Langfristig kann das dauerhafte Auftreten von unangenehmen Gerüchen und die Angst vor negativen Auswirkungen zu physischen und psychischen Beeinträchtigungen führen.


Schutzziele

Die Bedingungen durch die Luftqualität müssen so gestaltet sein, dass sie die Beschäftigten bei der Ausführung ihrer Arbeitsaufgaben und ihre psychische Leistungsfähigkeit optimal unterstützen. Die Beschäftigten müssen einen Einfluss auf die Umgebungsfaktoren wie Klima, Belüftung, Lärm und Beleuchtung haben.


Beispielhafte Maßnahmen

In der Reihenfolge S-T-O-P soll geprüft werden, ob es passende Maßnahmen zum Schutz vor einer Gefährdung gibt.

Substitution

  • Eine Substitution der geruchsintensiven Stoffe wird überprüft.

Technische Maßnahmen

  • Die Absauganlage wird regelmäßig gewartet.
  • An einzelnen Stellen wird die Absauganlage erneuert.
  • Die Beschäftigten erhalten die Ergebnisse von Wartungs- und Erneuerungsarbeiten zur Kenntnis.
  • Es wird ein Lüftungskonzept unter Beteiligung der Beschäftigten erstellt.

Organisatorische Maßnahmen

  • Es findet eine differenzierte Messung durch ein Fachlabor statt. Die Ergebnisse werden mit den Beschäftigten besprochen.
  • Es wird ein Zeitplan für regelmäßige Messungen der Luftqualität erstellt.
  • Es werden regelmäßige Pausen eingeplant, in denen die Beschäftigten den geruchsintensiven Bereich verlassen können.
  • Es wird Arbeitskleidung zur Verfügung gestellt.

Personenbezogene Maßnahmen

  • Den Beschäftigten werden zusätzlich Atemschutzmasken angeboten.
  • Es finden Unterweisungen zum Lüftungskonzept, zur Nutzung von Atemschutzmasken und zur Gestaltung von Pausen statt.