Atemschutz gegen Ozon

Umweltbedingt treten in den Sommermonaten vermehrt hohe Ozonkonzentrationen auf. Diese stellen vornehmlich für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, wie z. B. im Baubereich und in der Forstwirtschaft, eine medizinisch nachgewiesene gesundheitliche Belastung dar. Besonders betroffen durch die Einwirkung hoher Ozonkonzentrationen sind Augen und Atemwege. Soweit technische und organisatorische Maßnahmen keinen zuverlässigen Schutz gegen Ozon bieten, ist der Einsatz von geeignetem Atemschutz angezeigt. Ziel dieser Untersuchung war es, die Wirksamkeit verschiedener filternder Atemschutzgeräte gegen Ozon zu prüfen und hieraus in Zusammenarbeit mit Herstellern von Atemschutzgeräten und dem berufsgenossenschaftlichen Fachausschuss "Persönliche Schutzausrüstungen" Anforderungen zu formulieren. Darüber hinaus sollten Geräte und Prüfgrundlagen entwickelt werden, um dem Anwender die Auswahl eines positiv geprüften Atemschutzgerätes zu ermöglichen.

Im Rahmen von Orientierungsprüfungen wurden verschiedene Filtertypen auf ihre Filterwirksamkeit gegenüber Ozon untersucht. Zur Verwendung kamen behandelte und unbehandelte Aktivkohle, Hopkalit, Katalysatorfilter und Partikelfilter aus Glasfaser und elektrostatischem Vliesmaterial. Die Prüfungen wurden bei einer mittleren Ozonkonzentration von 0,7 ppm sowohl mit den einzelnen Filtern bei einem Prüfvolumenstrom von 30 l / min wie auch in Verbindung mit einem gebläseunterstützten Atemschutzhelm bei 160 l / min durchgeführt. Als Beurteilungskriterium wurde die atemseitige Ozonkonzentration als Funktion der Zeit herangezogen.

Der Vergleich der einzelnen Filtertypen hat ergeben, dass nur Filter mit Aktivkohle und Hopkalit mit einer Filterwirksamkeit von >99% sicheren Schutz gegenüber Ozon bieten. Die Wirkung wird auf den Zerfall des Ozons an der Adsorbensoberfläche zurückgeführt. Die Filterwirksamkeit des untersuchten Katalysatorfilters beträgt 88%. Glasfaserfilter erweisen sich bei sofortigem Durchbruch als ineffizient, lediglich elektrostatische Filtermaterialien zeigen anfänglich gute Filtereigenschaften, die dann rasch abklingen. Als besonders geeignet haben sich aufgrund des günstigen Mikroklimas und der geringen Belastung durch Gewicht und Atemwiderstand gebläseunterstützte Atemschutzhelme und -hauben erwiesen, die zugleich Augen und Atemwege schützen. Hier sind aber spezielle Einsatzregeln zum Tragen von Atemschutz zu beachten.

Ende der Forschungsarbeiten: 09 / 1995
Forschende Institution: Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit (BGIA)