Erarbeitung allgemeingültiger Atmungskennlinien für ein Verfahren zur Bestimmung der Standzeiten von Atemschutzfiltern am Arbeitsplatz

mit Hilfe einer neu entwickelten mobilen Prüfeinrichtung

Atemschutzfilter haben eine begrenzte Standzeit, deren Überschreitung zur Exposition führt. Bei nicht wahrnehmbaren (Geruch / Geschmack) Schadstoffen ist Filter-Atemschutz deshalb nicht zugelassen. Die theoretische Bestimmung der Standzeit bzw. zulässigen Anwendungsdauer erfordert sehr hohe Sicherheitsmargen, die zu geringer Filter-Ausnutzung führt. Eine vom Forschungsinstitut entwickelte mobile Prüfeinrichtung erlaubt die Ermittlung der tatsächlichen Filterstandzeit am Arbeitsplatz. Die Steuerung des Prüfgerätes erfordert realistische Atmungskennlinien. Ziel: Ermittlung statistisch abgesicherter hinreichend allgemeingültiger Atmungskennlinien zur Steuerung des Filterprüfgerätes.

Ermittlung der Atmungsdaten und -kennlinien von ca. 40 geeigneten Personen (Berufsfeuerwehr-Angehörige) bei definierter Ergometerbelastung; statistische Aufbereitung; Validierung der Ergebnisse im Feldversuch (Feuerwehr-Übungsstrecke) Die statistische Auswertung (Clusterung) der unter standardisierten Bedingungen gewonnenen Daten ergab eine große Varianz der Atemkurven-Typen. Bei nominell gleicher Belastung differieren die pulmokardinalen Parameter resp. der Atmungsverlauf zwischen Ergometer und Übungsstrecke (mit schwerer Schutzkleidung) erheblich, sodass die geplante Validierung der am Ergometer gewonnenen Atmungskennlinien durch den Feldversuch negativ ausfiel; eine hypothetische Begründung wird gegeben. Konsequenzen: Ein neuer Ansatz zur Gewinnung von Steuerkurven für das Filterprüfgerät muss auf geeigneten Feldmesswerten und einer verbesserten Clusterungs-Methode beruhen, die Feststellung der unterschiedlichen Atmung auf Ergometer und in der Praxis sollte in der Normung der Filterprüfung und in der arbeitsmedizinischen Vorsorge grundsätzlich berücksichtigt werden.

Ende der Forschungsarbeiten: 06 / 1998

Forschende Institution:

Institut für Arbeitsmedizin, Freie Universität Berlin